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Jerry Spiess | By the Way…

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BY THE WAY

My Thoughts on acting, storytelling, and other stuff.

May 19, 2018 / Storytelling

It’s the Character, Stupid!

– Understanding WANT and NEED of your Hero –

Spannende Geschichten sind character-driven.

Das heißt der Plot muss sich aus den Aktionen und Reaktionen des Helden selbst ergeben.

Warum handelt der Held also wie er handelt? Wie wird er zum Protagonisten seiner Geschichte?

Und was ist überhaupt eine Geschichte:

Someone wants something badly and is having difficulties to get it.

Jemand will etwas unbedingt und hat Schwierigkeiten es zu bekommen.

Jede Geschichte beginnt, weil der Held glaubt, dass er unbedingt braucht was er will.

Deswegen sind die zwei wichtigsten dramaturgischen Begriffe um einen Helden zu verstehen WANT und NEED:

Das WANT ist ein externes Ziel. Das NEED ist ein inneres Bedürfnis.

 

WANT

Was will der Held? Was ist sein Ziel? Was will er erreichen?

 

NEED

Was braucht der Held eigentlich? Wie muss er sich ändern, um sein Ziel zu erreichen?

Wo ist sein blinder Fleck, sein Fatal Flaw? Was ist seine Schwäche (Weakness), die ihm im Weg steht?

 

 

WANT + NEED sind also zwei sehr verschiedene Dinge.

Aber der Held hat ein Problem: Er kann sein WANT nicht von seinem NEED unterscheiden.

Er will sich auch nicht ändern, aber trotzdem sein Ziel erreichen.

Diesen inneren Konflikt kann er aber nur lösen, wenn er sein NEED eben erfüllt. Das hieße seine Fehler zu bemerken und anders zu agieren als er es gewohnt ist. Aber der Held spürt sich nicht, ihm fehlt das Bewusstsein für seine wahren Bedürfnisse. Das spiegelt sich vor allem in seinem sozialen Kontext: Weil er innerlich keine Beziehung zu sich selbst aufgebaut hat, kann er auch keine echten und bedeutungsvollen Beziehungen zu anderen aufbauen. Er ist zwischenmenschlich isoliert und glaubt deswegen sein wahres NEED wäre Bestätigung von außen.

Und genau deshalb verfolgt er überhaupt erst sein Ziel.

Und deswegen beginnt die Geschichte.

 

WANT + NEED spannen also den ganzen dramaturgischen Bogen der Geschichte auf. Sie bedingen sich gegenseitig. Und sind über den Helden und seine Verwechslung aneinander gebunden. Erst dadurch bekommt die Geschichte eine Bedeutung und wird spannend: Wir fragen uns, ob sich die Verwechslung klärt, oder der Held tragisch enden wird.

Um spannende Geschichten zu schreiben, muss man sich also ganz klar über die Schwächen und Fehler seines Helden sein und warum er glaubt, dass er eigentlich braucht, was er nur so sehnsüchtig will.

Erst dann kann man einen dramaturgischen Bogen spannen, der die Geschichte auch wirklich stützt. Wie genau der Held seine Probleme schlussendlich überwindet, muss jeder Autor für jede Geschichte neu mit seinem Helden herausfinden. Aber wenn man WANT+NEED und damit den Spannungsbogen des Helden wirklich kennt, hat man bereits Kompass und Landkarte, um auf diesem Abenteuer nicht verloren zu gehen.

– Jerry

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